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  • Gepostet am 17. September 2023

Solawi für BoLu – Infos zum Mitmachen für die Saison 24/25 – Bericht zum Infoabend vom 29.09.2023

Solawie bitte??? Über die Solidarische Landwirtschaft (kurz Solawi) hat Annika Niehl vom Waldfeldhof Sauldorf am 29.09.2023 im Seeum Bodman berichtet. Die Zukunftsinitiative BoLu möchte zusammen mit Annika Niehl weitere Menschen in BoLu für die Solawi Saison 24/25 begeistern. Was die Solawi genau ist, was die Vorteile sind und wie Mann/Frau aus BoLu daran teilnehmen kann erfahren Sie in der Präsentation von Annika Niehl die Ihnen zum Download bereit steht:

Nachbericht zum Infoabend Solawi vom 29.09.2023

Dass die Solidarische Landwirtschaft (kurz Solawi) voll im Trend liegt, konnten alle Anwesenden beim Infoabend der Zukunftsinitiative Bodman-Ludwigshafen erfahren. Nachdem vor 40 Jahren die ersten Solawi-Höfe gegründet wurden, gibt es in Deutschland mittlerweile über 400 Höfe und die Zahl der Neugründungen steigt auch bei uns in der Region stetig an. Circa 30 Interessierte waren Ende September nach Bodman in den Sitzungssaal des Seeum gekommen, um mehr über das Prinzip einer Solawi zu erfahren. Nach der Begrüßung durch Judith Willibald von der Zukunftsinitiative Bodman-Ludwigshafen und einer kurzen Vorstellung dieser übergab sie das Wort an Annika Niehl. Diese hat zusammen mit ihrem Mann Steffen Niehl 2017 den Waldfeldhof in Sauldorf gegeründet. Bereits 2019 wurden die Flächen auf ökologischen Gemüseanbau umgestellt und seit 2021 vermarkten sie ihr Gemüse in Form einer Solidarischen Landwirtschaft. Eindrucksvoll erklärte Annika Niehl, dass bei einer Solawi die Lebensmittel nicht mehr über den Markt, sondern in einem eigenen transparenten Wirtschaftskreislauf, der von den Verbrauchern mit organisiert und finanziert wird, vertrieben werden. Dabei deckt die Verbrauchergemeinschaft die Kosten des Erzeugers. Auf Grundlage der berechneten Jahreskosten der landwirtschaftlichen Erzeugung verpflichten sich die Verbraucher, jährlich im Voraus einen festgesetzten (meist monatlichen) Betrag an den Solawi-Betrieb zu bezahlen. Die Vorteile für beide Seiten liegen dabei auf der Hand. Der Verbraucher erhält hochwertige Lebensmittel in Form einer wöchentlichen Kiste mit frischem und saisonalem Gemüse. Dem Erzeuger wird ermöglicht, sich unabhängig von Marktzwängen einer guten landwirtschaftlichen Praxis zu widmen, den Boden fruchtbar zu halten und bedarfsorientiert zu wirtschaften. Alle teilen sich somit die damit verbundene Verantwortung, das Risiko, die Kosten und die Ernte.

Auf dem Waldfeldhof von Annika und Steffen Niehl werden hierfür auf knapp 5000 m2 derzeit 58 Gemüsekulturen im Freiland, Gewächshaus oder im Folientunnel angebaut. Die momentan 60 Mitglieder der Solawi können ihren Ernteanteil einmal wöchentlich (Freitagnachmittag, 14:00- 21:00) auf dem Waldfeldhof oder in den Abholdepots in Meßkirch und Bodman abholen. Der Umfang eines Ernteanteils entspricht mengenmäßig einer umfangreichen Gemüse-Vollversorgung von circa zwei Personen pro Woche. Die monatlichen Kosten für einen Ernteanteil werden jedes Jahr aufs neue berechnet. Über eine jährlich durchgeführte Bieterrunde wird auch die individuelle finanzielle Möglichkeit der Teilnehmer berücksichtigt. Zusätzlich sollte pro Ernteanteil 8 Stunden im Jahr auf dem Gemüsefeld mitgearbeitet werden. Dies fördert das soziale Miteinander sowie den Bezug zu frischen und gesunden Lebensmittel und jeder weiß, wie und wo das Gemüse angebaut wird. Es werden aber auch Helferanteile vergeben, bei denen man gegen regelmäßige Mithilfe einen Ernteanteil beziehen kann. Im Gegensatz dazu kann man sich mit einem höheren Monatsbeitrag auch von der Mithilfe „freikaufen“.

Aber egal für welche Beitragsform sich die Mitglieder der Solawi entscheiden, alle wollen gesunde Lebensmittel aus einer Landwirtschaft mit Zukunft. Denn noch immer werden in Deutschland 9 Höfe pro Tag aufgegeben. Wird dieser Trend nicht gestoppt, haben wir irgendwann nur noch industriell produzierte Lebensmittel aus dem Ausland. Deshalb erwähnte Annika Niehl zum Schluss ihres Vortrags nochmals ihre Vision von einer gemeinschaftsgetragenen, vielfältigen, bedarfsgerecht entlohnten, ökologischen und regionalen Landwirtschaft, in der die Menschen unmittelbare Verantwortung für ihre lokale Grundversorgung übernehmen können.

Für die nächste Saison 24/25 sind noch Ernteanteile verfügbar. Wer mitmachen und mehr über die Solawi und die Kraft der Kooperation erfahren möchte, kann sich auf der Internetseite des Waldfeldhofs unter www.waldfeldhof.de informieren oder direkt eine Email an annika.niehl@waldfeldhof.de schreiben.

Impressionen vom Infoabend Solawi

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